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Technische Information Elektrozaun

Funktion

Beim Elektrozaun beruht die Wirkung - anders als bei festen mechanischen Zäunen - auf der Angst der eingezäunten Tiere vor dem elektrischen Schlag.

Die Schlagstärke, sowie die Abstände der Schreckimpulse, sind durch die Bestimmungen der Europa-Norm EN60335-2-76 vorgegeben und einzuhalten, damit keine Gefahr für Mensch und Tier entstehen kann. So darf beispielsweise die Spannung am Zaun 10.000V nicht überschreiten, die Impulsabstände müssen größer als eine Sekunde sein und die Impulsenergie darf fünf Joule nicht überschreiten.

Abb. 1: Schematische Darstellung

Aufbau und Erdung

Die Elektrozaunanlage besteht aus einem Impulsgeber, dem Weidezaungerät, das mit 9V, 12V oder 230V je nach Zweck, Anforderung, Tierart und Zaunlänge versorgt wird. Hinzu kommt ein Leiter wie zum Beispiel ein Draht, eine Litze, ein Band oder Seil, der auf Isolatoren verlegt, die einzuzäunende Fläche in einer oder mehrerer Höhen vom Boden aus gemessen umschließt, sowie einer Einrichtung zum Erden des Weidezaungerätes.

Der Zaunausgang des Weidezaungerätes wird über ein Anschlußkabel mit dem Zaun, der Erdausgang mit dem Erdpfahl verbunden. Um eine gute Funktion der Elektrozaunanlage zu erreichen, ist es vorteilhaft, gerade bei leistungsstarken Geräten oder bei trockenen oder sandigen Böden mehrere Erdpfähle in einem Abstand von zwei bis drei Metern ca. einen Meter tief einzuschlagen und untereinander zu verbinden.

Nur so kann der Strom ungehindert vom Gerät durch Zaun und Tier über den Erdboden zum Gerät zurückfließen und seine volle Wirkung entfalten. Besonderes Augenmerk sollte auch auf die verwendeten Isolatoren gerichtet werden: ältere, poröse oder verwitterte Isolatoren - insbesondere beim Einsatz von Eisenpfählen - können die Leistungsfähigkeit eines Weidezaungerätes bis zur Wirkungslosigkeit verringern. Sie sind für einen weiteren Einsatz nicht geeignet. Eine einfache und effektive Überprüfung ist in den ruhigen Abendstunden, am Besten nach einem Regenguß, möglich: sind keine überspringenden Funken zu sehen oder zu hören, ist der geprüfte Isolator weiterhin einsetzbar.

Ladeenergie - Impulsenergie

Das entscheidende Merkmal für die Stärke eines Gerätes ist nicht - wie fälschlich oft angenommen - die Spannung, sondern die tatsächlich am Zaun verfügbare Impulsenergie. Sie ist ein Maß für die Schockwirkung des Gerätes und wird bei einem Widerstand von 500 Ohm gemessen und angegeben. Die Spannung dient im Wesentlichen nur zum Durchschlagen des Tierfells bzw. der Luft.

Abb. 2: Aufbau und Erdung des Systems

Abb. 3: Empfehlungen für Zaunhöhen und -abstände